• Mann entspannt am Schreibtisch

    Was Achtsamkeit bewirkt und weshalb sie so gesund ist

6 Tipps für mehr Achtsamkeit im Alltag

Mehr als nur ein Modethema: Bei Achtsamkeit oder Mindfulness geht es darum, bewusster zu leben – und dadurch ausgeglichener und glücklicher zu sein. Wir verraten Ihnen, wie Sie mit kleinen Achtsamkeitsübungen im Alltag zwischen Arbeitsstress, Familie und Haushalt mehr in Ihrer Mitte sein können – und gleichzeitig Ihrer Gesundheit etwas Gutes tun.

Sobald der Wecker morgens klingelt, stehen wir unter Strom. Kinder versorgen, Katzen füttern, schnell zur Arbeit hetzen und nebenbei ein Brötchen herunterwürgen. Und habe ich eigentlich an Tante Lises Geburtstagsgeschenk gedacht? So oder ähnlich sieht der Start in den Tag bei vielen Menschen aus - und so setzt er sich bis abends fort.
Getrieben von Terminen, Ansprüchen von außen und eigenen Ansprüchen an uns. Dabei verlieren wir unsere Bedürfnisse aus dem Blick. Erst wenn wir dann zum Feierabend auf dem Sofa landen, bemerken wir, dass wir den ganzen Tag gar nicht richtig bei uns waren, sondern einfach nur »funktioniert« haben. Glücksgefühle, Erfüllung und Harmonie? Fehlanzeige. Wenn wir doch einfach nur gelassener sein könnten und unser Leben bewusster genießen
Mutter meditiert

Im Alltagstrubel ist es gar nicht so einfach, mal abzuschalten. Familie, Job und andere Verpflichtungen halten uns ganz schön auf Trab.

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Kleine Bausteine: Achtsamkeit im Alltag einbauen

Buddhistische Mönche üben mehrere Stunden täglich Achtsamkeit in langen Meditationssitzungen. Bevor Sie jetzt denken, Sie müssten täglich stundenlang meditieren oder regelmäßig Yoga machen: Achtsamkeit bedeutet nicht, dass Sie Ihr komplettes Leben ändern müssen.

Wie wir den Stress durchbrechen können?

Was können wir tun, um den Stress zu durchbrechen? Das Zauberwort lautet: Achtsamkeit, auf Englisch Mindfulness. Dabei geht es keineswegs um Esoterik oder Religion, sondern um einen Fokus, eine grundsätzliche Haltung zu uns selbst und dem Leben.
Doch was bedeutet Achtsamkeit genau, und wie können wir sie im Alltag einbauen?

Wertfreies Wahrnehmen schult die Achtsamkeit

Hinter dem Trendbegriff Mindfulness steckt eine ursprünglich aus dem buddhistischen Glauben stammende Geisteshaltung. Es geht darum, unsere Aufmerksamkeit aufs Hier und Jetzt zu lenken. Sie kennen das sicher: Die eigenen Gedanken kreisen entweder um Situationen in der Vergangenheit oder wir grübeln über irgendwelche Ereignisse in der Zukunft nach. Mindfulness lehrt uns, in der Gegenwart zu bleiben.

Den Fokus auf die Gegenwart richten

Welche Gedanken haben wir, welche Emotionen fühlen wir, und was melden unsere Sinne gerade zurück? Es geht um wertfreie Beobachtung. Nehmen Sie einfach wahr, was gerade ist, ohne ein Urteil darüber zu fällen. Lassen Sie die Eindrücke wie einen Film vor Ihrem inneren Auge vorbeigleiten. Für wen das ungewohnt ist: Üben lohnt sich!
Achtsamkeit im Alltag

Einfach mal runterkommen - gerade im Alltag! Dafür kann man sich Techniken antrainieren, die Lebensgefühl und Gesundheit stärken.

Probieren Sie Achtsamkeit:

Setzen Sie sich mit geschlossenen Augen hin und lauschen Sie ein paar Minuten einfach nur Ihrem Atem, spüren Sie ihm nach. Nehmen Sie wahr, wie sich Ihr Körper anfühlt, ohne daran etwas ändern zu wollen. Stellen Sie sich einen Timer auf drei oder fünf Minuten, wenn Sie möchten.
Das war gar nicht so schwierig, oder? Wie fühlen Sie sich jetzt? Wahrscheinlich etwas entspannter als zuvor. Diese kleine Achtsamkeitsübung zeigt, dass Mindfulness keine besondere Umgebung oder Vorbereitung braucht. Selbst wenn es Ihnen schwerfällt, mit geschlossenen Augen ruhig zu sitzen oder Sie sogar dafür im Alltag keine Zeit haben, können Sie Achtsamkeit üben. Wie das geht, erfahren Sie in unseren 6 Tipps: 

6 Tipps für mehr Achtsamkeit im Alltag

Es lohnt sich also Mindfulness zu üben und gut in den Alltag zu integrieren. Mit den folgenden Tipps können Sie jeden Tag ein wenig üben. Probieren Sie einfach aus, welche Tipps für Sie gut funktionieren.

      • Meditations-Apps: Sie helfen, Meditation und Achtsamkeit gezielt zu erlernen. Schon fünf Minuten am Tag reichen, um die Wahrnehmung zu schulen. Außerdem können Sie sich von vielen Apps erinnern lassen, um die tägliche Meditationseinheit nicht zu vergessen.
        • Gehmeditation: Wo auch immer Sie gehen, können Sie eine kurze Achtsamkeits-Session einlegen. Spüren Sie beim Gehen genau hin, wie sich der Körper anfühlt, die Fußsohlen den Boden berühren und die Arme schwingen. Nehmen Sie Umgebungsgeräusche, Gerüche und andere Sinneseindrücke wahr. 
        • Mindful Eating: Statt den Lunch schnell am Schreibtisch hinunterzuschlingen, zelebrieren Sie die Mahlzeit doch mal bewusst. Legen Sie Ablenkungen wie das Smartphone zur Seite. Nehmen Sie den Geruch und die Optik des Essens wahr. Wie fühlt sich der Bissen im Mund an? Befriedigt es Ihren Appetit und Hunger?
          • Atemübungen: Setzen Sie sich ruhig hin, schließen die Augen und beobachten Ihren Atem. Wo spüren Sie ihn im Körper, wie fühlt sich das an? Hilfreich kann es sein, das Augenmerk darauf zu legen, wie sich Ein- und Ausatmen direkt an der Nasenöffnung anfühlen. Ein paar Minuten jeden Tag reichen – öfter ist natürlich besser.
          • Körperwahrnehmung: Wann immer Sie im Alltag daran denken, halten Sie kurz inne. Wie fühlt sich Ihr Körper gerade an? Eher leicht, eher schwer, sind manche Stellen verspannt oder locker? Dabei geht es nicht um eine Beurteilung, sondern wirklich nur darum, zu spüren, was im Moment ist.
            • Yoga: Kann helfen, achtsamer zu sein. Falls Sie keine Zeit für einen Kurs haben: Auch hier gibt es Apps, die Ihnen ein paar hilfreiche Basics vermitteln.

Quellen: Die Tipps sind zum Teil an das Programm der Mindfulness Based Stress Reduction (MBSR) angelehnt.1

Meditierende Kinder

Auch Kinder können Achtsamkeit üben. Sie stärken sie damit spielerisch und nachhaltig.

Was Mindfulness bewirkt und weshalb es gesund ist:

Mittlerweile ist gut erforscht, welche positiven Effekte mehr Achtsamkeit auf uns hat. Selbst wenn Sie nur ein paar Mal am Tag innehalten, hat dies einen hohen Nutzen.
  • Sie sind weniger gestresst: Stressresistenz kann man üben und Achtsamkeit hilft dabei. Denn wenn Sie mehr in sich selbst ruhen, bringt Sie auch nichts mehr so leicht aus dem Gleichgewicht.
  • Sie werden geduldiger und empathischer: Nicht mehr bei jeder Kleinigkeit unruhig zu werden und Wartezeiten besser aushalten zu können, ist ein großer Vorteil von Achtsamkeitsübungen. Wenn Sie weniger ungeduldig mit sich selbst und anderen sind, hilft das auch dem harmonischen Miteinander – und dem Familienfrieden. Gleichzeitig werden Sie empathischer und offener für Ihr Gegenüber.
  • Sie können sich besser konzentrieren: Bei all dem, was täglich auf uns einprasselt, ist es kein Wunder, dass wir uns immer schlechter konzentrieren können. Mindfulness-Übungen helfen dabei, Ablenkungen besser auszublenden.
  • Sie stärken Ihre Psyche: Mediziner haben festgestellt, dass die Psyche widerstandsfähiger wird, wenn man regelmäßig Achtsamkeitsübungen macht. Das kann helfen, Depressionen vorzubeugen und auch sonst weniger anfällig für psychische Erkrankungen zu sein.
  • Sie reduzieren Sorgen und fördern positives Denken: Studien haben gezeigt, dass Achtsamkeit dafür sorgt, dass wir insgesamt gelassener werden, uns weniger Sorgen machen und positiver denken. Das leuchtet ein: Wer seine Aufmerksamkeit auf die Gegenwart richtet, grübelt weniger über Vergangenes oder Zukünftiges, das man ohnehin kaum oder nicht (mehr) beeinflussen kann.
  • Sogar Ihr Immunsystem profitiert: Mediziner haben festgestellt, dass die körperlichen Abwehrkräfte durch regelmäßige Mindfulness-Übungen verbessert werden, weil sie sich positiv auf den Hormonhaushalt auswirken. Stresshormone schwächen schließlich das Immunsystem.

MBSR (Mindfulness Based Stress Reduction) 

In den 1970er Jahren entwickelte der amerikanische Molekularbiologe Jon Kabat-Zinn die Mindfulness Based Stress Reduction (MBSR). In diesem Programm kombinierte er Achtsamkeitsübungen aus dem Bereich Körperwahrnehmung, bewusste Bewegungen, Atmung und andere Elemente, zum Teil in Anlehnung an fernöstliche Praktiken wie Yoga und Meditationsformen. Inzwischen ist mehrfach wissenschaftlich belegt, dass sein Programm Menschen bei psychischen und psychosomatischen Beschwerden helfen oder diesen vorbeugen kann.
 
                                                                  03.11.2021
Autorin Veronika Kramer

Autorin Veronika Kramer

Veronika Kramer ist freie Autorin, Story­tellerin und Kommunikationsexpertin

Kontakt in die Redaktion: onlinemagazin@sparkassenversicherung.de

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