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    Schäden durch Unwetter? Das ist zu tun

So handeln Sie bei einem Unwetterschaden richtig und diese Versicherungen kommen bei Unwetterschäden auf

Unwetter mit Sturm, Hagel und Starkregen verursachen jedes Jahr große Schäden an Gebäuden, Fahrzeugen und Hausrat, aber auch Menschen werden verletzt. Ein umfassender Versicherungsschutz ist wichtig. Wir geben einen Überblick, welche Versicherungen bei Unwetterschäden notwendig sind und geben Ihnen Hinweise, was zu tun ist, wenn es zu einem Unwetterschaden gekommen ist.

Das ist bei einem Unwetterschaden zu tun:

1. Versicherung informieren
2. Unwetterschäden dokumentieren
3. Schaden mindern
4. Folgeschäden vermeiden
    • Versicherung informieren

Melden Sie alle entstandenen Schäden so schnell wie möglich der SV Sparkassenversicherung. Sie können uns den Schaden über das Online-Schaden­formular, telefonisch, per App, schrift­lich per Post oder persönlich bei Ihrem Betreuer melden. Teilen Sie für eine schnelle Abwicklung mit, wer die bevollmächtigte Person oder der Hauptansprechpartner ist. Hier geht's zum SV 24 Stunden Schaden­Service.
      • Unwetterschäden dokumentieren

Dokumentieren und fotografieren Sie zerstörte oder beschädigte Sachen, damit die Schäden nachvollzogen werden können. Nehmen Sie Veränderungen am Schadenort erst nach Rücksprache mit uns vor und treffen anschließend Maßnahmen zur Schadenminderung. Reichen Sie Schadennachweise wie alte Fotos, Anschaffungsbelege, Vertragsunterlagen, Kostenvoranschläge zur Schadensbehebung ein. Reste von beschädigten oder zerstörten Gegenständen bewahren Sie, wenn möglich, vorerst für die SV auf. Halten Sie Rücksprache mit der SV, welche Dokumente sonst noch benötigt werden. Dies ist auch immer abhängig vom Ausmaß des Schadens.
Zusätzlicher Service der SV SparkassenVersicherung:
Bei Schäden am Dach hilft Ihnen auf Wunsch ein Betrieb des SV Dachdeckernetzwerkes. Dies hat den Vorteil, dass Sie von einer beschleunigten Abwicklung profitieren. Kleinere Schäden können Sie, nachdem Sie diese fotografiert haben, auch selbst beheben oder beheben lassen. Bei Überschwemmungen hilft Ihnen das SV Dienstleisternetzwerk für Wasserschäden. Unser Service: Eine spezialisierte Fachfirma meldet sich bei Ihnen zur Beseitigung des Wasserschadens. Sie brauchen nichts weiter zu tun. Diese Fachfirma übernimmt auch die Dokumentation des Schadenumfangs und bespricht die erforderlichen Maßnahmen mit Ihnen. Beispiel: Entfernen von zerstörten Bodenbelägen, Beseitigen von Schlamm, Aufbau einer Trocknung.
      • Schaden mindern

Mit den folgenden Maßnahmen halten Sie den Schaden so gering wie möglich:
  • Abpumpen von eingedrungenem Wasser (ggf. Kontaktaufnahme mit der Feuerwehr)
  • Unterbrechung der Stromzufuhr für gefährdete elektrische Anlagen und Geräte
  • Belüften Sie geschädigte Räume ausreichend
  • Saugen Sie betroffene Teppichböden ab und entfernen Sie die darauf platzierten Möbel und Sockelleisten
  • Falls Ihr Dach beschädigt ist, dichten Sie es provisorisch mit Planen ab. Bringen Sie sich aber bitte niemals in Gefahr!
      • Folgeschäden vermeiden

Sollte das Dach beschädigt sein, versuchen Sie mit einer Plane die entstandenen Schäden bzw. Löcher provisorisch zu verschließen. Dadurch kann verhindert werden, dass Regenwasser in Ihre Immobilie eindringt und weitere Schäden verursacht. Bringen Sie sich aber bitte niemals in Gefahr! Ist Wasser ins Haus eingedrungen, lüften, säubern und trocknen Sie die betroffenen Räume gründlich, um das Risiko von Schimmelbefall zu minimieren. Teppiche, saugende Dämmstoffe, Holzverkleidungen und andere Materialien, die Feuchtigkeit aufsaugen, müssen in der Regel entfernt werden, um Schimmel vorzubeugen.
Prüfen Sie auch Ihre Außenanlagen:
  • Sind Äste an Bäumen an- oder abgebrochen, die weitere Schäden verursachen können?
  • Gefährden abgerissene Dachrinnen Personen? Hängt die Satellitenantenne nur noch locker auf dem Dach?
  • Halten Sie ggf. die Kanalisationsschächte und sonstige Abflussmöglichkeiten frei.

Was ist wie versichert?

Aufgepasst: Die Gebäudeversicherung und die Hausratversicherung schützen in der Regel gegen die Gefahren Feuer (Brand, Blitzschlag, Explosion), Leitungswasser, Sturm und Hagel. Erhebliche Gefahren gehen jedoch von Überschwemmungen durch Starkregen und Hochwasser aus. Um sich vor den finanziellen Folgen zu schützen, ist eine Elementarschadenversicherung erforderlich. Damit ist die „Vollkasko fürs Haus“ komplett.
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Richtig versichert bei Wind und Wetter

1 - Elementarschadenversicherung
Gegen Naturgefahren wie Überschwemmung durch Starkregen und Hochwasser schützt nur die Elementarschadendeckung. Diese zahlt beispielsweise für die Trocknung des Kellers und die Sanierung der Bodenbeläge.
2 - Hausratversicherung
Über die Hausratversicherung sind Sturm- und Hagelschäden an der Wohnungseinrichtung und Folgeschäden (etwa nach einer Dachabdeckung) abgesichert. Auch hier gibt es eine Elementarschadendeckung, die für den beschädigten Hausrat zahlt, der z. B. nach einem Starkregen im überschwemmten Keller defekt ist (etwa die Waschmaschine oder Gefriertruhe).
3 - Photovoltaikanlage
Hagel und Sturm beschädigen die Solaranlage auf dem Dach? Eine nachträglich montierte Photovoltaikanlage ist nicht automatisch in der Gebäudeversicherung mitversichert. Eine solche Anlage erhöht den Wert des Gebäudes und das ist dem Versicherer mitzuteilen.
4 - Gebäudeversicherung
Wenn Dächer durch Sturm oder Hagel beschädigt werden, kommt für den Schaden die Gebäudeversicherung auf. Dabei gilt grundsätzlich eine Windstärke ab 8 Beaufort (Windgeschwindigkeit von mindestens 62 km/h) versicherungstechnisch als Sturm.
5 - Fahrzeuge
Sturm-, Hagel- und Überschwemmungsschäden an Fahrzeugen sind durch die Teil- oder Vollkaskoversicherung abgedeckt. Teilkasko: Der Schaden muss durch die unmittelbare Einwirkung des Sturmes oder Hagels eintreten. Häufig geschieht dies durch umherfliegende Gegenstände wie Ziegel, Dachpfannen oder Äste. Reine Sturm- und Hagelschäden werden immer über die Teilkaskoversicherung reguliert, somit erfolgt keine Hochstufung des Schadenfreiheitsrabattes bei Vollkaskoversicherten. Selbstbeteiligungen werden angerechnet. Wenn das Fahrzeug während der Fahrt durch eine Sturmböe von der Straße abkommt, ist dies ein Vollkaskoschaden. Der Schadenfreiheitsrabatt wird belastet. Der Versicherer übernimmt bei diesen Unwetterschäden die Kosten der Reparatur des Fahrzeugs, sofern kein Totalschaden eingetreten ist. Bei einem Totalschaden wird der Wiederbeschaffungswert ersetzt, für den unter anderem Alter, Laufleistung und Ausstattung eines Autos maßgeblich sind.
6 - Gewässer
Immer wieder kommt es durch auslaufendes Öl zu Gewässerverunreinigungen. Der Öltankbesitzer haftet immer laut Wasserhaushaltsgesetz für die Schäden, losgelöst von der Verschuldensfrage. Die Gewässerschaden-Haftpflichtversicherung übernimmt im Rahmen der vereinbarten Deckungssummen die Kosten für Personen-, Sach- und Vermögensschäden.
7 - Personen
Durch umherfliegende Gegenstände wie Dachziegel oder Äste können auch Personen zu Schaden kommen. Kommt es dadurch womöglich zur Invalidität oder Berufsunfähigkeit, springt die Unfallversicherung bzw. Berufsunfähigkeitsversicherung ein. Besonders dramatisch ist die Situation, falls jemand zu Tode kommt. Die Hinterbliebenen sollten über eine Lebens- oder Risikolebensversicherung abgesichert sein. Der Weg über eine Haftung des Verursachers ist bei Unwettern so gut wie immer aussichtslos. Eigenvorsorge ist daher wichtig.

Gebäude in der Bauphase

Bauleistungsversicherung
Solange ein Haus noch nicht fertiggestellt ist, gibt es keine Wohngebäudeversicherung. Doch Rohbauten sind besonders bei Sturm gefährdet. Schäden, die der Sturm am Rohbau und auf der Baustelle anrichtet, deckt die sogenannte Bauleistungsversicherung ab. Dazu zählen auch zerstörte Bauteile oder -stoffe sowie alle notwendigen Handwerkerleistungen.
Feuer-Rohbauversicherung
Gegen Schäden durch Brand, Blitzschlag oder Explosion schützt eine Feuer-Rohbauversicherung. Wird das Eigenheim auf Kredit finanziert, verlangen die Banken so eine Versicherung. In der Gebäudeversicherung ist der Feuer-Rohbauschutz bis zur Bezugsfertigkeit des Gebäudes in der Regel enthalten, nach Bezug greift dann der umfassende Schutz der Police.

Das waren die größten Unwetterereignisse der letzten Jahre im Überblick

SV Statistik: Die größten Unwetterereignisse von 2006 bis 2022
  • 2006

    Tennisballgroße Hagelkörner prasselten über Villingen-Schwenningen und Trossingen am 28. und 29. Juli nieder. Gesamtschaden an Gebäuden und Autos: 170 Millionen Euro.

    2007

    Am 18. Januar zog Orkantief Kyrill über Nordbaden, Nordwürttemberg und Nordhessen. Die Bilanz: 91.000 Gebäudeschäden mit einer Gesamtschadenhöhe von 90 Millionen Euro.

    2008

    Orkantief Emma sowie mehrere Gewitterfronten mit Starkregen und Überschwemmungen in Baden-Württemberg und Hessen richtete einen Schaden in Höhe von 30 Millionen Euro an. Ende Mai zogen mehrere Gewitterfronten über Baden-Württemberg und Hessen hinweg. 30.000 Gebäude wurden beschädigt. Die SV regulierte mit 85 Millionen Euro. Alleine im Zollernalbkreis wurden im Killertal 850 Gebäude beschädigt.

    2010

    Am 29. Februar fegte Wintersturm?Xynthia über Süd- und Mittelhessen, den Schwarzwald sowie Nord- und Mittelbaden hinweg. 43.000 Gebäude wurden beschädigt. Schadensumme: 45 Millionen Euro.

    2011

    Hagel, Sturm und Überschwemmungen in Baden-Württemberg und Hessen. 49.000 Gebäudeschäden wurden in Höhe von 102,9 Millionen Euro reguliert.

    2013

    Ein Hagelsturm von bislang unbekannter Dimension zog am 28. Juli über Baden-Württemberg hinweg. In nur 15 Minuten verursachte er 70.000 Schäden in Höhe von 600 Millionen Euro. Das war der größte Schaden der SV-Geschichte.

    2015

    Niklas zog am 31. März über Deutschland hinweg. Schadenbilanz bei der SV: Schäden an über 25.000 Gebäuden und Fahrzeugen mit einem Aufwand von rund 32,8 Millionen Euro. Eine Besonderheit war der Tornado in Framersheim am 7. Juli, der Schäden in der rheinhessischen Kleinstadt anrichtete.

    2016

    Ende Mai bis Ende Juni kam es jeden Tag zu Sturm,?Starkregen und?Überschwemmungen. Allein Sturmtief?Elvira sorgte Ende Mai bei der SV für zehntausende Schäden von insgesamt über 100 Millionen Euro. Der Ort Braunsbach wurde durch eine Gerölllawine sehr stark beschädigt. Das Sturmtief Neele richtete Ende Juni weitere schwere Schäden in Baden-Württemberg und Hessen an: 37,9 Millionen Euro zahlt die SV aus.

    2018

    Am 18. Januar zog Orkan Friederike über Deutschland hinweg und hinterließ, genau am elften Jahrestag von Kyrill, Schäden von rund einer Milliarde Euro. Friederike führt zu 24.000 Schäden an Gebäuden und Fahrzeugen in Höhe von 36 Millionen Euro. Das Sturmtief Burglind verursachte bereits am 3. Januar rund 13.000 Schäden mit einem Schadenvolumen in Höhe von 22 Millionen Euro.

    2019

    Sturmtief Eberhard zog am 10. März über Deutschland hinweg. Bei der SV verursachte es über 22.000 Schäden mit einem Schadenvolumen von knapp 31 Millionen Euro.

    2020

    Das Sturmtief Sabine zog am 9. und 10. Februar über Deutschland. Die Bilanz bei der SV: 46.000 Schäden und ein Schadenvolumen von rund 75 Millionen Euro.

    2021

    Die Unwetterfront "Bernd" war für die Deutschen Versicherer mit 8,2 Milliarden Euro der mit Abstand größte versicherte Elementarschaden in Deutschland; bis dahin hatten die Hochwasser 2002 die Liste der teuersten Elementarereignisse angeführt. Das Tief "Bernd" hat die SV zwar weniger betroffen, bei der SV führte aber eine Unwetterserie Ende Juni zu vielen Hagel- und Überschwemmungsschäden im gesamten Geschäftsgebiet. Die Bilanz bei der SV: Schäden an Gebäuden und Fahrzeugen von über 200 Millionen Euro. Mit einem Aufwand von 407,7 Millionen Euro war 2021 damit nach Elementarschäden das drittschlechteste Jahr nach dem Orkan „Lothar“ im Jahr 1999 und dem Hagelereignis „Andreas“ 2013 bei der SV.

    2022

    Auf der Schadenseite war nach den hohen Elementarschäden 2021 wieder ein "Normaljahr" zu verzeichnen. Die Aufwendungen für Elementarschäden sanken deutlich auf 104,9 Mio. Euro (407,7). Dennoch ist im Mehrjahresvergleich ein Anstieg der Häufigkeit und Intensität von Elementarschäden zu beobachten. Hervorzuheben ist die Sturmserie (Ylenia, Zeynep, Antonia) Ende Februar, die zu Schäden im gesamten Geschäftsgebiet der SV führte. Die Bilanz: über 22.000 Schäden an Gebäuden und Fahrzeugen in Höhe von rund 39 Millionen Euro an. 

Statista-Grafik zu Unwetterschäden

13.06.2023

Andrea Ott und Stefanie Rösch

Kontakt in die Redaktion

Die Autorinnen: Andrea Ott (links) und Stefanie Rösch aus der Unternehmenskommunikation der SV

onlinemagazin@sparkassenversicherung.de

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