1. Zielgruppe
Das Schlüssel-Schloss-Prinzip!
Sie haben Ihre Geschäftsidee entwickelt. Jetzt gilt es, diese auch auf die Marktbedingungen hin zu überprüfen. Oberstes Ziel sollte es auch immer sein, dabei die potentiellen Kunden zu betrachten!
Gewinn oder Nutzen?
Versetzen Sie sich in die Lage des Kunden und überprüfen Sie Ihr Produkt noch einmal anhand einer genaueren Untersuchung. Bringt das Produkt einen Gewinn oder einen Nutzen für den Kunden? Ihr Produkt muss für Ihren künftigen Kunden einen greifbaren Nutzen bringen.
Dies ist dann der Fall, wenn Ihr Kunde von Ihrem bzw. durch Ihr Produkt
- einen finanziellen Vorteil
- eine Zeitersparnis oder
- einen Zugewinn an Lebensqualität (bzw. Bequemlichkeit) erlangt.
Sollten bereits ähnliche oder vergleichbare Produkte auf dem Markt verfügbar sein, so muss Ihre Produktidee bereits existierende Produkte deutlich übertreffen oder sich von Ihnen abheben.
2. Markt- und Mitbewerberanalyse
Marktkenntnis
Eine gute Geschäftsidee und die entsprechenden Räumlichkeiten allein reichen nicht aus, um das Unternehmen auf dem Markt zu etablieren und sich gegen potenzielle Mitbewerber durchzusetzen. Eine gute Einschätzung und einen Überblick über die Markverhältnisse, in die Sie mit Ihrer neuen Geschäftsidee stoßen, ist ebenfalls eine unbedingte Voraussetzung für den Erfolg Ihrer Existenzgründung.
- Schauen Sie daher über den Tellerrand hinaus.
- Sehen Sie sich um was es alles auf dem Markt gibt. Schauen Sie, was Ihre Mitbewerber tun.
- Analysieren Sie die anderen Unternehmen nach Stärken und Schwächen und ordnen Sie Ihre eigene Idee in diese bunte Welt ein. Die Entstehung Ihrer Vision ist nicht ausschlaggebend. Wichtig ist, dass Sie eine sehr gute Marktkenntnis besitzen, um die Umsetzung zu beurteilen!
Denn letztendlich entscheiden Plausibilität und Realisierbarkeit über den Erfolg. Und dazu braucht es ein gutes Konzept.
Marktpotenzial
Damit Ihr Unternehmen ein Erfolg wird, sollte das Marktpotenzial für Ihre Produktidee groß genug sein. Andernfalls sind die mit Ihrem Produkt erzielbaren Marktanteile bzw. Bruttomargen gänzlich unattraktiv. Im schlimmsten Fall bedeutet das Insolvenz!
Patente
Bei leicht nachahmbaren Produkten, die nicht patentrechtlich geschützt sind, gilt:
- Wenn Ihre Produktidee gut ist, wird irgendwann ein Konkurrent auf dem Markt erscheinen, der Ihnen finanziell oder durch andere Kriterien, z. B. Marketing-Kenntnisse, überlegen ist.
- Machen Sie sich daher nur mit einer Produktidee selbstständig, die Sie durch ein Patent oder ein Gebrauchsmuster (kleines Patent) gegen unberechtigte Nachahmung schützen können!
Nähere Infos zum Thema Patent erhalten Sie auf der Internetseite des
Deutschen Patentamtes und des Europäischen Patentamtes
3. Marketing
Die Kenntnisse über Ihre Zielgruppe allein reichen nicht aus!
Darüber hinaus müssen Sie die Kunden auch auf Ihr neues Unternehmen aufmerksam machen!
Kundenneugewinnung
Geben Sie Ihrem Unternehmen einen unverwechselbaren Namen, der die Kundengruppe anspricht. Schaffen Sie ein Umfeld, das dem Image Ihres Unternehmens gerecht wird. Bedienen Sie sich der zahlreichen Marketinginstrumente, die für die Werbung vorhanden sind. Für jeden Firmentyp gibt es entsprechende Werbeinstrumente, die die Aufmerksamkeit Ihrer Zielgruppe auf Ihr Unternehmen lenken. Schaffen Sie sich einen Überblick und lassen Sie sich von einem Fachmann beraten.
Kundenbindung
Zufriedene Kunden sind oftmals eine bessere Werbung als eine große Plakatkampagne. Hegen und pflegen Sie daher Ihre Bestandskunden. Sammeln Sie so viele Informationen wie möglich über Ihre Kunden. Wenn Sie die Wünsche und Anforderungen Ihrer Kunden genau kennen, können Sie auch einen guten Service anbieten und die Zufriedenheit der Kunden steigern.
4. Standort
Überlegen Sie sich genau, an welchem Standort Sie Ihr Unternehmen gründen!
Ein weiteres wichtiges Kriterium für die Existenzgründung ist die Auswahl eines geeigneten Standortes. Den richtigen Standort zu finden hängt von vielen Faktoren ab:
- Der Standort sollte für Ihre Kunden und Lieferanten gut erreichbar sein.
- Die Mitbewerberzahl in der Umgebung sollte möglichst gering sein.
- Die Räumlichkeiten sollten den Ansprüchen und Funktionalitäten für Ihre Geschäftsidee entsprechen.
- Die Miet- und Pachtverträge sollten auf Dauer zuverlässig und haltbar sein und vor allem auch finanzierungsfähig.
- Das Image Ihres Unternehmens sollte durch die Auswahl Ihres Standortes entscheidend gefördert werden.
Berücksichtigen Sie auch die Kosten für eine geeignete Gebäudeversicherung.
5. Ausstattung
Eine Ausstattung kann teuer werden!
Zur Auswahl des richtigen Standortes und der richtigen Räumlichkeiten gehört auch die Geschäftsausstattung. Überlegen Sie sich genau, wie viele Maschinen sie benötigen werden, wie hoch die Anschaffungskosten sein werden, was Sie zusätzlich noch an Inventar benötigen.
Steuerliche Vorteile
Stellen Sie sich einen langfristigen Plan auf, in dem Sie Abschreibungsmodalitäten und steuerliche Vorteile mit einkalkulieren. Gerade bei Neuanschaffungen kann der Verlust doch empfindlich sein. Berücksichtigen Sie auch hier die Kosten für eine Inventarversicherung. Das Konzept bildet die Grundlage für den zu erstellenden Businessplan. In einer Übersicht finden Sie die wichtigsten Inhalte des Businessplans zusammengefasst.
6. Der Businessplan
Das Konzept
Im Konzept, auch Business- oder Unternehmensplan, legen Sie fest, was es über Ihr Unternehmen zu sagen gibt. Wie detailliert Sie das aufsetzen, hängt vom Kapitalbedarf ebenso ab wie von der Unternehmensgröße und den Umständen Ihrer Existenzgründung. Je ausführlicher Ihr Businessplan allerdings ist, desto weniger Ärger haben Sie später bei Verhandlungen. Und desto klarer werden Ihnen Ihre Ideen und Ziele selbst.
Wozu brauchen Sie den Businessplan?
Er ist nötig, wenn Sie bei Finanzierungsfragen mit Partnern und potenziellen Geldgebern sprechen.
Aber auch nach der Existenzgründung spielt er eine Rolle: Wenn Sie weitere Investitionen planen, einen Kapitalgeber suchen, eine Krise bewältigen müssen oder ein Rating benötigen. Vorgeschrieben ist er sogar bei drohender Insolvenz.
Weitere Tipps:
- Umfang (grober Richtwert): Nicht mehr als 20 Seiten
- Auf das Wesentliche konzentrieren
- Vermeiden von Fachausdrücken
- Unterstützung Dritter einholen (z. B. Steuerberater, Notar)
- Bei Wahl der Rechtsform: Frühzeitig einen Steuerberater oder Notar in die Unternehmensplanung miteinplanen
Um ein Unternehmen erfolgreich zu gründen, sollte die Geschäftsidee auf Ihre Finanzierbarkeit hin überprüft werden.