Neugeschäft in der Schaden-/Unfallversicherung auf hohem Niveau
Die gebuchten Bruttobeiträge stiegen im selbst abgeschlossenen Geschäft um 5,4 Prozent auf 1,84 Milliarden Euro (1,74). Damit ist die SV 2022 wieder stärker gewachsen als der Markt, der nach vorläufigen Zahlen um 4,0 Prozent zulegte. Das Wachstum erstreckt sich auf fast alle Sparten. Der Schaden-Unfallversicherer erzielte mit 105,0 Millionen Euro (112,5) nach dem Rekordjahr 2021 erneut ein sehr starkes Neugeschäft. Besonders in der privaten Sachversicherung und in der industriellen Sachversicherung lief das Neugeschäft 2022 sehr gut.
Schadenaufwendungen sinken aufgrund weniger Unwetterschäden
Die gesamten Schadenaufwendungen im selbst abgeschlossenen Geschäft sind im Vergleich zum Vorjahr um 18,6 Prozent auf 1.260,6 Millionen Euro (1.549,5) gesunken. Der Rückgang ist maßgeblich auf die geringeren Unwetterschäden zurückzuführen. Dennoch kam es auch 2022 wieder zu diversen kleineren Elementarereignissen. Hervorzuheben ist die Sturmserie (Ylenia, Zeynep, Antonia) Ende Februar, die zu Schäden im gesamten Geschäftsgebiet der SV führte. Die Bilanz der SV: über 22.000 Schäden an Gebäuden und Fahrzeugen in Höhe von rund 39 Millionen Euro.
Die bilanzielle Schaden-Kostenquote lag mit 86,3 Prozent (102,1) daher deutlich unter dem Vorjahr und unter dem Niveau des Marktes von 95 Prozent. Infolgedessen stieg das versicherungstechnische Bruttoergebnis saG auf 211,4 Millionen Euro nach -60,4 Millionen Euro im Vorjahr. Das Kapitalanlageergebnis fiel infolge der gezielten Realisierung stiller Lasten auf festverzinsliche Wertpapiere mit 32,2 Millionen Euro deutlich niedriger aus als im Vorjahr (71,0). Insgesamt lag der Jahresüberschuss der SV Gebäudeversicherung bei 82,7 Millionen Euro (84,8) in etwa auf dem Niveau des Vorjahres.
Inflation mit Auswirkungen auf Schäden und Prämien
Im Zuge der gestiegenen Inflation ist ein Anstieg von Reparaturkosten und damit der Schadenhöhen festzustellen. Besonders spürbar wird sich das 2023 in der Wohngebäudeversicherung auswirken. Der gleitende Neuwertfaktor stieg für das Jahr 2023 um knapp 15 Prozent. In der gesamten Versicherungsbranche haben sich daher die Versicherungssummen und folglich auch die Beiträge entsprechend erhöht. Darüber hinaus wurden in der SV aber keine Beitragssatzanpassungen vorgenommen. "Wir haben unsere Kunden hierzu umfassend informiert und beraten. Beispielsweise konnten Kunden durch die Einführung überschaubarer Selbstbehalte die Prämienerhöhung vermeiden," führt Jahn aus.
SV kauft weitere Schadensanierungsfirmen und erweitert Know-how im Schadenmanagement
In der Schadenbearbeitung ist die SV aufgrund ihrer hohen Marktdurchdringung in der Gebäude- und Elementarschadenversicherung stark gefordert. Die SV ist als ehemaliger Monopolversicherer auch heute noch führend in ihren Regionen. Eine besondere Bedeutung hat das Schadenmanagement, bestehend aus einer regionalen Reguliererorganisation, einem Dienstleisterservice und unterstützenden digitalen Prozessen wie etwa in der Schadenauszahlung, Schadenkalkulation und im Schadentracking. Mit dem Dienstleisterservice werden qualifizierte Trocknungs-, Sanierungs- oder Handwerkerbetriebe vermittelt, die die Trocknung eines Leitungswasserschadens oder die Reparatur eines abgedeckten Daches nach einem Sturm übernehmen.
Seit 2021 arbeitet die SV außerdem mit dem Tochterunternehmen PGI Sanierung GmbH am konsequenten Ausbau eines eigenen Dienstleisternetzes in der Schadensanierung. Mittlerweile hat die SV fünf Schadensanierungsfirmen erworben. 2021 wurde der hessische Schadensanierer BTS Schadensanierung GmbH übernommen, 2022 folgten die Aquinsa GmbH in Weingarten, die BWS Erbach GmbH in Ettlingen, die Pingitore Sanierung GmbH in Gottmadingen und die Weber Schadenmanagement GmbH in Heilbronn.Damit ist die SV in Nordhessen, Oberschwaben, Süd- und Nordbaden sowie der Region Heilbronn mit eigenen Sanierungsunternehmen vertreten. Jahn: "Mit eigenen Schadensanierungsunternehmen sichern wir unser Kundenversprechen "damit was passiert, wenn was passiert" weiter ab. Wir setzen damit den Weg fort, perspektivisch in allen unseren Regionen mit eigenen Sanierungsunternehmen vor Ort zu sein. Diese regionale Nähe entspricht unserer Philosophie und Stärke. Schon jetzt haben wir eine Größe erreicht, die es uns erlaubt, vielfältige Synergien zu heben, die unseren Kunden zugutekommen. Wir halten weiterhin Ausschau nach Sanierungsunternehmen für andere Teile des Geschäftsgebiets."
Weiter ausgebaut wurde der SV Konzern durch den Erwerb eines eigenen Rückversicherers. Mittels der SV Rückversicherung S.A. in Luxemburg sollen der Risikoausgleich im Konzern verbessert und die Geschäftsergebnisse stabilisiert werden.