• Zwei Motorräder fahren eine Straße am Wald entlang

    Fit für die Motorradsaison? So starten Sie sicher durch

3 Tipps zum Start in die Motorradsaison

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Der Traum aller Bikerinnen und Biker: Bei milden Temperaturen auf kurvigen Straßen durch idyllische Landschaften cruisen und Fahrtwind spüren. Viele Maschinen müssen jedoch zuerst aus dem Winterschlaf wachgeküsst und fit gemacht werden. Und auch die Fahrerinnen und Fahrer brauchen einen Checkup. Bevor es auf die Straßen geht, ist jetzt die Zeit für einen kleinen Fitnesscheck – und zwar für Motorrad, Equipment und Fahrer:innen.


Motorrad fahren ist für viele eine absolute Leidenschaft. Kein Argument dieser Welt würde sie von ihrem Hobby abhalten - auch wenn es einige Risiken mit sich bringt, wie unsere Grafik zeigt.
Grafik Statista - Anteil der Motorradfahrer am gesamten Unfallgeschehen
Mit Beginn des schönen Wetters, wird es eng auf den Straßen: Eine Vielzahl von Ausflüglern zieht es ins Freie. Menschen sind mit Fahrrädern, E-Bikes, zu Fuß, mit Mopeds, Motorrädern und natürlich mit dem Auto unterwegs.
 

Von der ersten Sekunde an voll gefordert!

 
Damit sind Bikerinnen und Biker von der ersten Sekunde an voll gefordert. Sie müssen Situationen richtig einschätzen und das eigene fahrerische Können daran anpassen. Deshalb ist es wichtig, sehr gut vorbereitet, fit und wachsam und mit gutem Equipment unterwegs zu sein. Hinzu kommt, dass die "typischen Motorradfahrer" schon etwas ältere Männer sind.
Grafik Statista - der durchschnittliche Motorradfahrer

3 Schritte zum Fitnesscheck

Für eine optimale Fitness gilt es, die eigene Maschine auf Technik und Funktionsfähigkeit zu prüfen, die Ausstattung von Bekleidung bis Helm zu checken und die eigene Fitness und Fahrtechnik zu pushen. Diese Vorbereitungen sorgen für maximale Sicherheit und sollten für Motorradfahrer:innen ein absolutes Muss sein. Wir haben hier das Wichtigste rund um den Fitnesscheck für Sie zusammengestellt:

Schritt 1: Die Maschine

Bei der Maschine gilt es zuallererst eine Sichtkontrolle nach der Winterpause zu machen. Gibt es Roststellen, Kratzer oder Dellen? Um das gut sehen zu können, wird das Bike zunächst mal gesäubert und danach gründlich in Augenschein genommen.

Routinecheck
Den folgenden Routinecheck machen Bikerinnen und Biker im Idealfall vor jeder Tour: Es werden alle wichtigen Bauteile geprüft. Angefangen bei der Kette: Gibt es einen Verschleiß oder einen Durchhänger? Dann folgt die gesamte Elektronik – also neben Licht und Blinkern, die Kill- und Kupplungsschalter prüfen. Die Bremsen am aufgebockten Motorrad und die Radlager auf Leichtgängigkeit testen.
Füllstände und Reifen
Nach der Routinekontrolle sollten Sie nach langer Standzeit alle Füllstände und die Reifen prüfen.  Dazu gehören die Öl-, Kühl- und Bremsflüssigkeit. Auch die Ladung der Batterie ist einen Blick wert – und ganz wichtig - Druck und Profiltiefe der Reifen. Sie sollten mindestens bei 1,6 Millimetern liegen. Liegt das Profil der Reifen darunter oder zeigt Risse, sollten Sie damit nicht mehr auf die Straße. Mit neuen Reifen sollten Motorradfahrer:innen langsam einsteigen, denn den richtigen Grip aufzubauen, braucht einige Zeit und Touren.

Checkliste Technik: So prüfen Sie Ihre Maschine

  • Flüssigkeiten prüfen wie Motoröl, Bremsflüssigkeit und Kühlmittel
  • Kette reinigen, justieren und fetten, zugleich ihren Verschleiß prüfen
  • Batterie checken und aufladen
  • Bremsbeläge, Bremswirkung und Druckpunkt der Bremse kontrollieren
  • Reifen auf undichte Stellen untersuchen, Reifendruck und Profiltiefe kontrollieren. Diese sollte mindestens 1,6 Millimeter betragen.
  • Elektrische Anlagen kontrollieren wie Abblend-, Fern-, Stand-, Brems- und Rücklicht, Blinker sowie Kill-, Kupplungs- und Seitenständerschalter und die Hupe.

Schritt 2: Die Ausstattung

Schutzkleidung ist für Motorradfahrer:innen sehr wichtig. Dabei steht die Sicherheit an oberster Stelle. Checken Sie vor der Saison Helm, Kombi, Handschuhe und Schuhe auf Beschädigungen. Gerade zu Beginn der Saison mit noch kühleren Tagen brauchen Sie wärmende Funktionsunterbekleidung, einen Nierengurt bzw. Rückenprotektor. Kontrastreiche Kleidung erhöht Ihre Sicherheit. 

  • Der Helm ist besonders wichtig. Waschen Sie vor dem Saisonstart das Innenpolster, reinigen Sie das Visier und halten Sie die Visiermechanik geschmeidig. Den Helm sollten Sie nach ein paar Jahren austauschen, da das Material ermüdet. 
  • Es muss nicht unbedingt die schwere Lederkombi sein, es gibt auch leichtere Textilkombis. Prüfen Sie, ob die Protektoren intakt sind und ob sie wasserdicht ist. Imprägnieren Sie sie gegebenenfalls neu. Lederkombis brauchen eine spezielle Pflege.
  • Für kältere Tageszeiten und ab Herbst ist eine zusätzliche wärmende Schicht notwendig. Weil Biker:innen jederzeit mit Regen rechnen müssen, ist die Regenkombi Pflicht. Achten Sie darauf, dass sie regendicht ist. Verzichten Sie auch an heißen Tagen nicht auf Schutzkleidung. Jeanshosen, ausgenommen so genannte Biker-Jeans, und T-Shirts bieten keinen Schutz bei Stürzen.
  • Auf schützende Handschuhe sollten Sie niemals verzichten. Auch hier gibt es Varianten für warme und kalte Tage. Achten Sie bei den Stiefeln darauf, dass sie bequem sind, schließlich müssen Sie damit gut schalten und laufen können. Die Stiefel können Sie mit Spülwasser und einem weichen Schwamm reinigen, pflegen Sie sie mit entsprechendem Fett und Imprägniermittel.
Motorradhelm
Checken Sie vor der Saison Helm, Kombi, Handschuhe und Schuhe auf ihre Qualität und auf mögliche Beschädigungen.

Schritt 3: Die Fahrkunst

  • Wie fit sind Sie?

Starten Sie langsam in die neue Saison! Nach der Winterpause fehlt die Routine im Umgang mit der Maschine, mit Kurven und mit Wetterverhältnissen. Beachten Sie, dass es in der Übergangszeit in Waldstücken oder auf Brücken feuchte und glatte Straßenabschnitte geben kann. Auch durch Frost beschädigte Straßen mit Schlaglöchern und Rollsplitt.
Eingewöhnung auf dem Verkehrsübungsplatz
Gewöhnen Sie sich bei ersten Fahr- und Bremsübungen auf dem Verkehrsübungsplatz oder bei kurzen und defensiven Ausfahrten wieder an Ihre Maschine. Lernen Sie sich selbst einschätzen und sich für Gefahren zu sensibilisieren. Bewusst langsam zu fahren, stärkt Ihr Gleichgewicht und Balancegefühl auch für Schräglagen. Ein jährliches Sicherheitstraining bereitet optimal auf die Saison vor, hier können Fahrtechnik und Reaktionsvermögen trainiert werden. Kurvenfahren und Fahren bei Nässe sind besonders herausfordernd für Biker:innen, hier gibt es spezielle Trainings.

  • Erste Hilfe in Erinnerung rufen

Rufen Sie sich die Erste Hilfe Regeln in Erinnerung: Was ist zu tun, wenn Sie mit Ihrem Motorrad liegen bleiben, einen Unfall haben oder sich verletzen? Wie leisten Sie anderen Erste Hilfe? Checken Sie Ihr Erste-Hilfe-Set und auch Ihr Werkzeug, das Sie bei Ausfahrten dabeihaben sollten, um kleinere Reparaturen selbst zu machen.

  • NAVI-Systeme einsetzen

Gut vorbereitet sein, ist bei Ausfahrten das A & O. Ein aktuelles NAVI-System hilft bei der Streckenplanung und bringt Sie stressfrei durch den Verkehr. Auch gibt es gute Kommunikationssysteme, mit denen Sie miteinander im Kontakt bleiben können und im Notfall telefonieren können. Checken Sie vorab auch die Wetterlage, hier gibt es viele Wetter-Apps wie etwa die der SV. (-> LINK auf Wetter-App?)

  •  Versicherung wählen

Ein guter Versicherungsschutz ist für Motorradfahrer:innen wichtig. Die Haftpflichtversicherung ist ein Muss, sie kann durch eine Teilkasko- oder Vollkaskoversicherung ergänzt werden. Ein Schutzbrief, eine Unfall- oder Rechtsschutzversicherung bieten noch mehr Sicherheit. Die SV bietet eine entsprechende Motorradversicherung.
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   Checkliste für Fahrer:innen

Sind Sie fit fürs Motorrad? Dieser Download beantwortet Ihnen diese Frage!                                                                                         

Checkliste: Fit fürs Motorrad

Aktuelles rund ums Motorrad fahren

Diskussion um Lärm, Fahrverbote und Streckensperrungen

Bevor Sie sich auf eine Tour begeben, sollten Sie sich über Streckensperrungen informieren. Es sind nämlich zahlreiche Strecken für Motorräder gesperrt, manche nur am Wochenende oder an Feiertagen. Die Gründe sind vielfältig, meist geht es um Anwohnerbeschwerden wegen Lärmbelästigung oder eine Häufung von Unfällen. 2020 wurden die Themen Lärmbelästigung, Fahrverbote und Streckensperrungen für Biker von Politik, Verbänden und Motorradherstellern intensiv diskutiert. Dem Deutschen Bundestag liegt seit Mai 2020 ein Beschlussantrag vor, wonach Neufahrzeuge künftig einen Grenzwert von 80 db(A) nicht überschreiten dürfen, an Sonn- und Feiertagen Fahrverbote eingeführt werden sollen. Diese Diskussion wird mit Start der Motorradsaison sicher fortgesetzt. Bleiben Sie hier also am Ball und informieren Sie sich.

Gut zu wissen!

4 Führerscheinklassen fürs Motorradfahren

Führerscheinklasse AM

Die Klasse AM ist der kleinste Führerschein. Er kann bereits mit 15 Jahren gemacht werden. Besitzer dürfen damit Krafträder mit zwei oder drei Rädern sowie vierrädrige Leichtkraftfahrzeuge fahren, die eine Höchstgeschwindigkeit von bis zu 45 km/h und einen Hubraum von maximal 50 ccm oder einer Leistung von 4 kW besitzen. Darunter fallen Mopeds, Mokicks und Roller.

Führerscheinklasse A1

Die nächsthöhere Führerscheinklasse heißt A1. Er gilt für Krafträder und Leichtkraftfahrtzeuge mit einem Hubraum bis 125 ccm, einer Motorleistung von 11kW und einem Leistungsgewicht von 0,1 kW/kg. Für dreirädrige Kraftfahrzeuge liegt die Leistungsbeschränkung bei 15 kW. Die Altersgrenze für diese Führerscheinklasse liegt bei 16 Jahren.

Führerscheinklasse A2

Der Führerschein der Klasse A2 ist ab 18 Jahren erhältlich, befähigt die Besitzer zum Fahren von kleinen Krafträdern mit einer Motorleistung bis zu 35 kW und einem Leistungsgewicht von 0,2 kW/kg. Er ermöglicht bereits ein deutlich höheres Tempo als die Varianten der vorherigen Klassen.

Führerscheinklasse A

Die Königsdisziplin ist der Motorradführerschein der Klasse A. Mit der Führerscheinklasse A darf man alle Krafträder fahren, die mehr als 45 km/h Höchstgeschwindigkeit fahren können und eine Motorleistung über 35 kW aufweisen. Allerdings darf man diesen Führerschein erst ab dem 21. Lebensjahr machen, wenn man damit Dreiräder fahren möchte und ab dem 24. Lebensjahr, wenn man damit auch große Krafträder steuern will. In diesem Bereich sind alle Krafträder integriert, wodurch es keine Einschränkungen innerhalb der Leistung mehr gibt.

Motorrad fahren mit Autoführerschein

Automatisch inkludiert in den PKW-Führerschein (Klasse B) ist die kleinste Motorradklasse AM. Seit 2020 können Autofahrer nach Absolvieren einiger Fahrstunden ihren PKW-Führerschein auf 125er-Leichtkrafträder durch Eintragung der Schlüsselzahl 196 erweitern zu B196. Voraussetzungen: mindestens 25 Jahre alt, seit fünf Jahren Fahrerlaubnis der Klasse B, 9 Unterrichtseinheiten zu je 90 Minuten leisten und nach der Bescheinigung über die Fahrstunden innerhalb eines Jahres von der Führerscheinstelle eintragen lassen. Achtung: Die Fahrerlaubniserweiterung B196 ist nur innerhalb Deutschlands gültig.

 
Wir wünschen Ihnen eine gute und sichere Fahrt!

 
22.02.2023
Andrea Ott und Stefanie Rösch

Kontakt in die Redaktion

Die Autorinnen: Andrea Ott (links) und Stefanie Rösch aus der Unternehmenskommunikation der SV

onlinemagazin@sparkassenversicherung.de

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